• Dieser Zwilling wurde mit exakten Tests (der -1 Fall durch einen Test von Lucas, der +1 Fall durch den Test von Brillhart, Lehmer und Selfridge) überprüft, und dann stand fest:

242206083 ·238880 ± 1 sind Primzahlzwillinge.

Eine derartige Suche wird natürlich nicht "ins Blaue" geplant. Zunächst ist zu beachten, daß Zahlen der Gestalt h·2m ± 1 schnell zu testen sind. (Die CPU-Zeit für einen probabilistischen Test war » 6.7 Minuten mit einem SuperSPARC 60 MHz.) Aufbauend auf heuristischen Überlegungen für die Verteilung von Primzahlzwillingen in der genannten arithmetischen Progression erwarteten wir 1500-2000 CPU-Tage für SUN-Workstations mit SuperSPARC, 33 MHz - 60 MHz, wobei die Suche auf 20-25 Workstations verteilt wurde. Daß der Versuch bereits nach etwa einem Fünftel der vorgesehenen Zeit beendet werden konnte, war reines Glück! 

Wie sich der Primzahlzwillingsrekord im Laufe der Jahre entwickelt hat, wird aus obigem Diagramm deutlich (Abb. 5).

Extrapoliert man die bisherige "Entwicklungskurve", so wäre ein Rekord in dieser Größenordnung erst in einigen Jahren zu erwarten gewesen. In diesem Sinne äußerte sich ein Kollege aus der "Szene" der Computational Number Theory, Harvey Dubner, in seiner Antwort auf die Nachricht über den neuen Primzahlzwilling: "...But naturally I assumed that the new record would exceed the old one by 2% or perhaps even by 10 %." Und weiter schreibt er in seiner e-mail: "At first I assumed there was a transmission error and the exponent was an error. However, I tested both numbers and they were indeed probable primes, which of course means they are virtually certainly prime." 

Nun, es sind wirklich Primzahlzwillinge! 

Dieser Erfolg ermutigte dazu, unsere Programme für andere Fragestellungen - wie bei Sophie Germain Primzahlen und beim Waring-Problem, bei dem Test von Fermatzahlen, etc. - der Computational Number Theory einzusetzen. Der Lohn der Mühen blieb nicht aus: Weitere sieben Weltrekorde waren die Ausbeute.

linkshomerechts